Bundesgericht: Automatisierte ElCom-Rückmeldungen zu Kostenrechnung stehen Tarifprüfungsverfahren nicht entgegen

Mit Urteil vom 07. Oktober 2020 hat das Bundesgericht eine Zwischenverfügung der ElCom bestätigt. Die ElCom hatte darin einen Antrag mehrerer Netzbetreiberinnen auf Einstellung des Tarifprüfungsverfahrens abgewiesen (Zwischenverfügung 211-00300 vom 7. Februar 2019). Die Netzbetreiberinnen gingen davon aus, dass von Seiten der ElCom keinerlei Vorbehalte gegenüber den deklarierten Ist- und Planwerten in der Kostenrechnung bestanden haben. Aus ihrer Sicht seien die von der Tarifprüfung erfassten Jahre bereits abgeschlossen gewesen. Sie verwiesen dabei insbesondere auf die automatisierten Rückmeldungen zur Kostenrechnung und stellten sich auf den Standpunkt, dass die erhaltenen Rückmeldungen der nachträglichen Eröffnung eines Tarifprüfungsverfahrens entgegenstehen würden.

Das Bundesgericht führt in seinem Urteil aus, dass die ElCom mit den Rückmeldungen zur Kostenrechnung weder eine Genehmigung der Tarife noch einen Verzicht auf ein künftiges Tarifprüfungsverfahren ausdrücklich mitgeteilt hat. Auch die Prüfung der konkreten Umstände liess nicht erkennen, dass die Netzbetreiberinnen ein berechtigtes Vertrauen darin haben durften, dass ihre Kosten und Tarife von der ElCom nicht in einem formellen Verfahren überprüft werden könnten.

Zum Urteil des Bundesgerichts (2C_109/2020 und 2C_115/2020)

ElCom: Regelleistung und Regelenergie 2019

Elektrische Energie kann nicht im Stromnetz gespeichert werden, daher muss die ins Netz eingespeiste Menge an Energie zu jedem Zeitpunkt mit jener Menge übereinstimmen, die aus dem Netz entnommen wird. Trotz qualitativ hochwertiger Prognosen der Energieversorger für Produktion und Verbrauch ist eine exakte Planung dafür nicht möglich. Deshalb müssen auch kleinere Abweichungen von den Sollwerten kontinuierlich ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich findet grösstenteils durch die Anpassung der Stromproduktion an den aktuellen Verbrauch statt. Die ElCom überwacht die Einhaltung des StromVG und beobachtet und überwacht die Entwicklung der Elektrizitätsmärkte im Hinblick auf eine sichere und erschwingliche Versorgung. Darunter fällt auch die Überwachung der Beschaffung der Systemdienstleistungen, insbesondere der Regelenergie als grösste Kostenstelle. Der vorliegende Bericht zum Thema Regelleistung und Regelenergie der ElCom ist ein Teil dieser Überwachung und zeigt die abgerufenen Mengen und damit verbunden Kosten für das Jahr 2019 und die Entwicklung zwischen 2012 und 2019. Dieser Bericht soll der Transparenz und dem Verständnis im Bereich der Regelenergie als wichtiger Bestandteil für einen stabilen Netzbetrieb dienen.

Zum Bericht

ElCom: Mitteilung «Praxismodell Eigenverbrauch» - detaillierte Ausführungen

Als «Praxismodell» wird vorliegend die Veräusserung von Energie am Ort der Produktion ohne Gründung eines ZEV bezeichnet. Die ElCom hat im Newsletter 09/2019 ein «vereinfachtes Praxismodell» als unzulässig beurteilt und Anforderungen an ein zulässiges Praxismodell formuliert. Im Nachgang haben sich einige Fragen dazu gestellt. Entsprechend werden in der neuen Mitteilung «Praxismodell Eigenverbrauch» die Anforderungen an ein zulässiges Praxismodell detaillierter aufgeführt und Vorgaben zur Umsetzung gemacht, unter Festlegung von Fristen für die rechtskonforme Ausgestaltung von Praxismodellen.

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ElCom: Analyse der negativen Preise für die Schweiz, Frankreich und Deutschland

In den letzten Jahren konnte an den Day-Ahead-Märkten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz eine Zunahme von Stunden mit negativen Preisen beobachtet werden. In der Schweiz kommen negative Stundenpreise vor allem im März, April und Mai vor. Das sind die Monate, in denen die Schweiz durch die Schneeschmelze mehr Laufwasser als üblich zur Verfügung hat.

Das Maximum an Stunden mit negativen Preisen erreichte die Schweiz bis jetzt im Jahr 2020. In der Studie werden die Anzahl der Stunden mit negativen Preisen, die Anzahl der Tage mit negativen Stundenpreisen und die Anzahl der Tage, während denen der Base-Preis negativ war, für Deutschland, Frankreich und die Schweiz seit 2015 näher untersucht. Auch der Anteil der Stunden mit negativen Preisen nach Tagesstunde wird erläutert. Die Ergebnisse wurden in einer Studie veröffentlicht.

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ElCom: Studie Adequacy 2030

Die ElCom hat eine neue Studie zur Versorgungssituation im Jahr 2030 publiziert, die neben dem wahrscheinlichen Basisszenario drei unterschiedliche Stressszenarien umfasst.

Aus den numerischen Resultaten der Adequacy Betrachtungen für 2030 lässt sich folgern, dass die System-Adäquanz in den wahrscheinlichen Szenarien (Basisszenario 2030 und Stressszenario 1-2030) durch den Markt gewährleistet werden kann. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass gerade für das wahrscheinliche Basisszenario von einer maximalen Verfügbarkeit der inländischen Produktion und von Bandenergie in Frankreich ausgegangen wird.

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ElCom informiert über die Bedeutung der inländischen Winterproduktion, über die Importsituation sowie über die Tarifentwicklung

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom hat sich an der Jahresmedienkonferenz zur mittel- und langfristigen Versorgungssicherheit, insbesondere zur inländischen Winterproduktion und Importsituation geäussert. Weitere Themen waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Stromversorgung, die Tarifentwicklung sowie die Versorgungsqualität.

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