Ausblick auf die Versorgungssituation Winter 2020/2021

Aktuell sind im Hinblick auf die Versorgungssituation für den beginnenden Winter 2020/2021 keine grösseren Stressfaktoren ersichtlich.

Netzseitig ist die Lage insofern stabil, als dass die Übertragungsnetze insgesamt im normalen Rahmen verfügbar sind. Die Inbetriebnahme des temporären Trafos in Bassecourt mildert die Situation im Vergleich zum letzten Winter ab.

Auf Energieseite zeichnen sich aktuell keine wesentlichen Probleme ab, obschon diesen Winter die Produktion aus dem Kernkraftwerk Mühleberg zum ersten Mal komplett fehlen wird. Dank der geplanten Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke, der normalen Verfügbarkeit der vier verbleibenden schweizerischen Kernkraftwerke sowie den regulären Füllständen der Speicherseen ist auch die aktuelle Marktsituation entspannt.

Die Terminmarktpreise für Elektrizität blieben die letzten drei Monate stabil, die Gaspreise folgten in dieser Zeit einer Seitwärtsbewegung, die Kohlepreise sanken ab August stark, erholten sich dann wieder und handeln mittlerweile auf dem gleichen Niveau wie vor drei Monaten. Die CO2-Preise waren hingegen sehr volatil, sind aber derzeit mit ca. 25 EUR/t auf dem gleichen Niveau wie Anfang 2020.

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ElCom: Update Mitteilung «Fragen und Antworten zur Energiestrategie 2050»

Das Fachsekretariat hat im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 in der Form einer Mitteilung verschiedene Fragen und Antworten zusammengestellt und veröffentlicht. Am 26. August 2020 erfolgte ein Update, welches insbesondere ein neues Kapitel zu (Batterie-)Speichern enthält.

Nach Auffassung des ElCom Fachsekretariats gelten Speicher aufgrund ihrer technischen und betrieblichen Eigenschaften nicht als Netzelemente im Sinne der Definition des StromVG (Art. 4 Abs. 1 lit. a). Speicherkosten sollen entsprechend keine anrechenbaren Netzkosten darstellen.

In Bezug auf die Frage, ob der Energiebezug eines Speichers netznutzungsentgeltpflichtig ist oder nicht, folgt das ElCom Fachsekretariat der Auslegung des VSE gemäss dessen Netznutzungsmodell (Ziff. 3.8 NNMV CH 2019). Demnach ist der Energiebezug von Speichern ohne Endverbrauch (sog. reine Speicher) von der Netznutzungsentgeltpflicht ausgenommen. Der Energiebezug von Speichern mit Endverbrauch ist demgegenüber netznutzungsentgeltpflichtig.

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Die ElCom publiziert einen Bericht zur Stromversorgungssicherheit der Schweiz 2020

Der Bericht der ElCom zur Stromversorgungssicherheit der Schweiz 2020 liegt vor. Für die Beurteilung der Versorgungssicherheit stützt sich die ElCom u.a. auf ein umfassendes Monitoring mit Beobachtungsgrössen in den Bereichen Netze, Produktion, Kosten und Tarife sowie Umfeld. Basierend auf den aktuellen Zahlen kann festgestellt werden, dass die Verfügbarkeit von Elektrizität in der Schweiz insgesamt als sehr gut bezeichnet werden kann.

Gemäss international üblichem Index (SAIDI) hat ein Schweizer Endverbraucher im Durchschnitt lediglich während zwanzig Minuten pro Jahr keinen Strom. Davon sind rund zehn Minuten auf geplante Unterbrüche und zehn Minuten auf ungeplante Ausfälle zurückzuführen. Die Tarife haben sich über die Jahre relativ stabil, mit leicht fallendem Trend entwickelt, liegen aber immer noch rund 25 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.

Im Bereich der Netze bleibt der Ausbau des Übertragungsnetzes eine Herausforderung. Bei der Betriebsführung zeigt sich, dass der Trend zu einer höheren Belastung anhält. Um den anstehenden Herausforderungen gerecht zu werden, sieht die ElCom Handlungsbedarf bei der Optimierung der Kapazitätsbereitstellung und beim Einsatz von Redispatch.

Im Bereich der Produktion sieht die ElCom den grössten Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen für die inländische Winterproduktion. Mit den bislang erzielten Zubauraten für Produktion aus erneuerbarer Energie ist es nicht möglich, innert nützlicher Zeit einen angemessenen Anteil der im Winterhalbjahr wegfallenden Winterproduktion aus Kernkraft (rund 14 TWh) zu ersetzen. In Anbetracht der notwendigen Vorlaufzeit beim Zubau von zusätzlicher Winterproduktion ortetet die ElCom Handlungsbedarf bei der anstehenden Revision des Energiegesetzes: Die ElCom empfiehlt ein rechtlich verbindliches Zubauziel für Erzeugungskapazitäten im Winterhalbjahr zwischen fünf und zehn Terawattstunden bis 2035 sowie die Implementierung von geeigneten gesetzlichen Massnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Weiter ist der Bundesrat gesetzlich zu verpflichten, wettbewerbliche Ausschreibungen für den Ausbau von Erzeugungskapazitäten als Reserven im Inland durchzuführen, falls sich abzeichnet, dass das gesetzlich vorgegebene Zubauziel nicht erreicht werden kann.

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Zu den Entwicklungen StromVG

Zu den Entwicklungen Energiegesetz

Bundesrat beschliesst neues, 12 Jahre laufendes Energieforschungsprogramm

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 26. Februar 2020 die Botschaft zum neuen Energieforschungsprogramm SWEET (Swiss Energy Research for the Energy Transition) zuhanden des Parlaments verabschiedet. Das Programm soll über 12 Jahre, von 2021 bis 2032, laufen. Gefördert werden damit ausschliesslich wettbewerblich ausgeschriebene Konsortialprojekte, die zentrale Forschungsthemen der Energiestrategie 2050 bearbeiten. Mit der Vorlage will der Bundesrat eine nahtlose Nachfolge für die Swiss Competence Centers in Energy Research (SCCER) schaffen, die zwischen 2013 bis Ende 2020 über die BFI-Botschaft (Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation) unterstützt wurden. Mit dem langfristig ausgelegten und themenorientierten Forschungsprogramm SWEET sollen die in den SCCER aufgebauten Kompetenzen und Kapazitäten an den Hochschulen für die zentralen Forschungsthemen der Energie- und Klimastrategie der Schweiz genutzt werden.

Der Bundesrat beantragt dafür einen Verpflichtungskredit von 136,4 Millionen. Dazu kommen 11,9 Millionen Aufwand für Personal und Vollzug. Insgesamt betragen die Kosten damit 148,3 Millionen Franken.

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Energiestrategie 2050: Weitere Anstrengungen nötig

Die Umsetzung der Energiestrategie 2050 befindet sich auf Kurs der kurzfristigen gesetzlichen Richtwerte bis 2020 oder hat diese bereits erreicht. Längerfristig zeichnet sich jedoch ab, dass es weitere Anstrengungen braucht, um das Energiesystem schrittweise umzubauen und insbesondere den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz voranzutreiben. Dies zeigt der zweite Monitoring-Bericht, den das Bundesamt für Energie (BFE) heute publiziert hat.

In den Entwicklungen zur Energiestrategie 2050 finden Sie die zusammengefassten Erkenntnisse zum Monitoring-Bericht.

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Bundesrat beschliesst Paket zur Senkung des Treibhausgas-Ausstosses in der Bundesverwaltung

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 3. Juli 2019 beschlossen, anknüpfend an die Energiestrategie 2050 die Treibhausgasemissionen der Bundesverwaltung stärker zu senken. Er hat dazu das «Klimapaket Bundesverwaltung» verabschiedet. Dieses gibt die Stossrichtung für weitere Massnahmen zum Flugverkehr, zur Fahrzeugflotte und zum Gebäudebereich vor. Der Bundesrat will, dass die Bundesverwaltung ihre Treibhausgasemissionen im Inland bis 2030 um 50% gegenüber dem Ausgangsjahr 2006 reduziert, das VBS um mindestens 35% gegenüber 2001. Der Rest wird durch Emissionszertifikate kompensiert. Die Bundesverwaltung nimmt damit ihre Vorbildfunktion zur Reduktion der Treibhausgasemissionen verstärkt wahr.

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